Bitcoin vor Wendepunkt
Der Markt hat einen spannenden Punkt erreicht. Nach der Korrektur vom August-Hoch bewegt sich der Bitcoin seit Wochen seitwärts. Der Preis steckt zwischen Unterstützung und Widerstand fest. Beginnt doch wieder eine neue Wachstumsphase oder rutschen wir zunächst in eine Zeit der Schwäche ab? Mehr dazu in den heutigen Market News.
Markt-Update
Die Stimmung auf dem Kryptomarkt ist lau. Nach dem Höchststand von 105.700 € am 14. August fiel der Bitcoin-Kurs langsam um 13 % auf 91.500 € am 1. September. Seitdem pendelt der Preis um 94.000 €.
Die letzten fünf Jahre zeigen, dass eine wichtige Entscheidung unmittelbar bevorsteht. Der Preis bewegt sich zwischen den Höchstständen bei 106.000 € und den gleitenden Durchschnitten, an denen die Bullen- und Bärenmärkte von Bitcoin sich orientieren. Diese liegen jetzt bei etwa 85.000 €.
Eine Annahme unter dem vorherrschenden Durchschnitt wäre ein starkes Indiz, dass zunächst eine längere Schwächephase kommt, aber vielleicht kein typischer Bärenmarkt mit starken Rückgängen und einem Boden 75 % unter dem Höchststand. Schließlich haben wir auch keinen typischen Bullenmarkt mit Hype und Verrücktheit erlebt.
Die Alternative ist ein Ausbruch nach oben. In der Vergangenheit, als Bitcoin in einem bereits reiferen Bullenmarkt ausbrach, schnitten Altcoins oft noch besser ab als Bitcoin.
Beide Szenarien sind möglich und sollten daher gleichermaßen beachtet werden.
Im Fokus
Wachstumsmarkt: Pokémon NFTs
Der Handel mit Pokémon-Karten scheint eine neue Phase erreicht zu haben. Im August stieg das Handelsvolumen auf Plattformen für tokenisierte Pokémon-Karten auf über 124 Mio. $. Das ist ein Anstieg von 66 % gegenüber Juli. Anstatt physische Karten auf verstaubten Börsen zu handeln, werden die Kartenpakete jetzt als NFT geprägt, in einem Tresor gelagert und weltweit gehandelt. Die physische Karte bleibt erhalten, aber das Eigentum wechselt digital den Besitzer.
Die größten Spieler sind Courtyard (auf Polygon) und Collector Crypt (auf Solana). Letztere hat im letzten Monat beträchtlich an Popularität gewonnen, was zum Teil auf spielerische Funktionen wie eine digitale "Gacha-Maschine” zurückzuführen ist. Damit öffnet man ein virtuelles Paket wie zuvor im Spielzeugladen, nur dass jetzt mit USDC über die eigene Solana-Brieftasche bezahlt wird und man die Karte direkt als NFT erhält. Die zugehörige physische Karte bleibt sicher aufbewahrt, kann aber auf Wunsch an die Heimatadresse geschickt werden.
Die Veränderung ist eher klein für die Sammler, aber groß für die Händler. Die NFT-Variante macht es einfacher, weltweit zu kaufen, zu verkaufen und Preise zu vergleichen. Mit Rückkaufgarantien und Marktplätzen, die Tag und Nacht geöffnet sind, dürfte die Liquidität steigen. Einige Analysten sprechen vom "Polymarket-Moment" für den Handel mit Pokémon-Karten: eine fragmentierte Nische, die dank dezentraler Protokolle plötzlich zu einem globalen Markt wird.
Ob es die Zukunft der Sammlerstücke ist? Vielleicht. Aber die Zahlen lügen nicht: Mit Millionen abgebauter NFTs und schnell wachsenden Mengen ist dies mehr als eine Spielerei. Es ist eine neue Art des Tauschhandels, die dem Bedürfnis nach Schnelligkeit, Sicherheit und Nostalgie entgegenkommt.
Weitere Nachrichten
Längste Warteschlange für Ethereum-Staking seit zwei Jahren. Über 860.000 ETH, rund 3,7 Mrd. $, warten darauf, gestaked zu werden. Gleichzeitig schrumpft die Schlange der Parteien, die aus dem Ökosystem aussteigen wollen, was Analysten als frühes Signal für einen sinkenden Verkaufsdruck werten. Im Hintergrund sind institutionelle Parteien ein wichtiger Käufer: Zusammen besitzen sie jetzt 4,7 Mio. ETH, mehr als 4 % des gesamten Angebots.
Nasdaq verschärft die Aufsicht über Unternehmen, die Geld für den Kauf von Kryptowährungen aufbringen. Börsennotierte Unternehmen, die zu diesem Zweck Kapital aufnehmen wollen, müssen nun zunächst die Zustimmung ihrer Aktionäre einholen. Dies muss transparent und ist gegenüber der Regulierungsbehörde rechenschaftspflichtig. Wer sich nicht an die neuen Vorschriften hält, riskiert die Aussetzung oder den Verlust der Börsennotierung.
Fireblocks startet sein eigenes Netzwerk für Stablecoin-Zahlungen. Die Plattform, die bereits Transaktionen im Wert von 200 Mrd. $ pro Monat abwickelt, wird über eine separate Schicht mit eingebauter Compliance verfügen. Damit will Fireblocks eine "Blockchain"-Alternative zu SWIFT anbieten. Der Schritt folgt einer ähnlichen Initiative von Circle Anfang des Jahres und ist ein weiterer Beleg dafür, dass ein Wettlauf um die Einbindung von Stablecoins in das globale Zahlungssystem im Gange ist.
DeFi erlebt das stärkste Quartal seit Jahren. Der protokollgebundene Wert (TVL) stieg im dritten Quartal um 41 % auf 160 Mrd. $, den höchsten Stand seit 2022. Der TVL von Ethereum verdoppelte sich fast auf 96,5 Mrd. $. Solana wuchs um 30 % auf 13 Mrd. $. Der Aufschwung ist keine Überraschung. Im gleichen Zeitraum stieg der Wert von Ether, der häufig als Sicherheit dient, um mehr als 80 %. Das wiederum zieht mehr Handels- und (Kredit-)Aktivitäten an. Einige Analysten sehen klarere Regeln in den USA als einen unterstützenden Faktor.
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