Krypto-Markt relativ stabil trotz schwachem Aktienmarkt
Der US-Aktienmarkt hat schon wieder eine schwierige Woche hinter sich, während sich der Kryptomarkt vergleichsweise gut halten konnte. Ein weiteres Thema in den heutigen Market News ist der US-Gesetzentwurf zum Kauf von 1 Mio. BTC.
Markt-Update
Die Stimmung an der US-Börse war auch in der vergangenen Woche trübe. Der S&P 500 und der Tech-Index Nasdaq fielen weiter und erreichten am Donnerstag ihren Tiefpunkt. Es kam zu einer Korrektur von 14 % beim Nasdaq und 10 % beim S&P 500. Am Kryptomarkt wäre das vielleicht kein besonderer Einbruch, doch für den Index der größten US-Unternehmen war es ein schwerer Schlag.
Im Vergleich dazu hat sich der Kryptomarkt relativ gut entwickelt. Bitcoin fiel vergangene Woche Montag kurz unter 72.000 €, erholte sich am Dienstag jedoch wieder auf rund 76.000 €. Bei Altcoins haben wir insgesamt dasselbe Muster beobachtet.
Das folgende Diagramm zeigt den Bitcoin-Preis der letzten 15 Monate. Oben rechts sind die 3 Monate dargestellt, in denen er zwischen 87.000 € und 106.000 € schwankte. Man kann diesem Muster verschiedene Namen geben, wie etwa Double Top oder Rectangle. Das Preisziel bleibt jedoch bei rund 71.000 €.
Dieses Ziel ist nun erreicht. Wir haben auch den 50-Wochen-Durchschnitt gestreift – in den vergangenen Jahren eine Trennlinie zwischen Bullen- und Bärenmärkten. Sollte die Korrektur noch tiefer ausfallen, wären ein weiterer Kursabfall auf 67.500 € möglich. Anschließend betrachten wir die Spitze der Preisspanne, in der sich der Preis im vergangenen Jahr acht Monate lang seitwärts bewegte.
Im Fokus
Werden die USA 1 Mio. BTC kaufen?
Politik ist die Kunst, es einfach noch einmal zu versuchen. Letztes Jahr brachte US-Senatorin Cynthia Lummis einen Gesetzentwurf ein, der weltweit für Aufsehen sorgte: Die USA sollten eine strategische Bitcoin-Reserve aufbauen, vergleichbar mit ihrer Ölreserve oder dem Gold in Fort Knox.
Der Vorschlag scheiterte. Der Zeitpunkt war ungünstig, der Widerstand groß und das Gesetz schien nur der Zeitvertreib einer kleinen Interessengruppe zu sein. Doch was macht eine erfahrene Politikerin dann? Statt den Vorschlag zu verwerfen, bringt sie ihn erneut ein. Besser, intelligenter und mit breiterer Unterstützung.
Genau das geschah vergangene Woche, diesmal zusammen mit dem Kongress-Abgeordneten Nick Begich. Damit steht der Entwurf nicht nur im Senat, sondern auch im Repräsentantenhaus auf der Tagesordnung. Das ist wichtig, weil jeder US-Gesetzentwurf zunächst in eine dieser beiden Kammern eingebracht wird und ihn letztlich beide genehmigen müssen. Ohne die Unterstützung beider Kammern schafft es kein Entwurf durch den zuständigen Ausschuss.
Diesmal sind die Umstände ganz anders als vor einem Jahr: Damals regierte noch ein demokratischer Präsident. Jetzt ist Trump zurück im Weißen Haus und hat im Januar die Einrichtung einer nationalen Bitcoin-Reserve angeordnet. Dieser Vorschlag ist also eine logische Fortsetzung der Politik des Weißen Hauses.
Ohne Steuergelder
Laut Gesetzesentwurf soll die US-Regierung in den nächsten fünf Jahren 1 Mio. Bitcoin zurücklegen, ohne dabei Steuergelder zu verwenden. Zur Finanzierung dienen vorhandene Ressourcen: Zentralbankgewinne, Goldaufwertung, Spielräume bei der Buchhaltung. Lummis und Begich möchten einen disziplinierten Umgang mit Steuergeldern zeigen: keine zusätzlichen Schulden, keine neuen Steuern.
Die erneute Vorlage eines Gesetzesentwurfs bedeutet nicht, dass dieser schon morgen geltendes Recht wird. Es ist nur der erste Schritt in einem langen Prozess mit Ausschüssen, Anhörungen, Änderungsanträgen, Abstimmungen und schließlich einer Unterschrift des Präsidenten. Dass nun aber zur Unterstützung des Präsidenten auch noch Rückenwind aus zwei Kammern kommt, während sich die Haltung gegenüber Bitcoin sich weltweit ändert – das hat schon Aussagekraft.
Viele springen auf den Zug auf. So kündigte Byron Donalds, Abgeordneter aus Florida, Ende Februar an, sich um das Gouverneursamt zu bewerben. Im Falle eines Wahlsiegs plant er die Schaffung einer eigenen Bitcoin-Reserve für Florida.
Der Vorschlag steht jedenfalls auf der politischen und gesellschaftlichen Agenda, und damit hat Lummis größere Erfolgschancen als bei ihrem ersten Versuch. Geduld zahlt sich in der Politik eben aus.
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